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"Die Hochschulen fahren auch weiterhin auf Sicht" - Im Wintersemester 2022/2023 planen die Niedersächsischen Hochschulen in Präsenz

Die niedersächsischen Hochschulen haben sich für eine Fortführung des Präsenzbetriebs im Wintersemester ausgesprochen. „Die Hochschulen fahren auch weiterhin auf Sicht“, so der Vorsitzende der LHK-Niedersachsen Prof. Joachim Schachtner. In der Praxis bedeutet das, dass die Planungen entsprechend verantwortungsvoll an die jeweilige aktuelle Situation angepasst sind und werden. Oberstes Ziel ist es, Studierende, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wo und soweit es möglich ist, vor Ort zu bringen – immer unter bestmöglicher Sicherung der Hygiene- und Abstandsregeln, der Schutzmaßnahmen sowie der jeweils aktuellen Pandemiepläne. Denn wie auch in den vergangenen Semestern hat der Schutz der Gesundheit oberste Priorität. Dies gelte auch und insbesondere für die psychosoziale Gesundheit der Studierenden, die nicht zuletzt durch den Ukraine-Krieg und der damit verbundenen Einschränkungen und Ängste einmal mehr im Fokus steht. Die Hochschulen, die in vielen Bereichen klar zur kritischen Infrastruktur zählen, haben auch in diesem Bereich einen zentralen Auftrag, den es dringend zu erfüllen gelte, betont der Vorsitzende. So müssten beispielsweise auch im Falle einer drastischen Einschränkung der Gasversorgung auch weiterhin beheizte Lernräume für Studierende zur Verfügung stehen. Hochschulen waren und sind Präsenzeinrichtungen, Orte der Begegnung und des Austausches. Dies gelte es auch zukünftig zu wahren.

Wir bereiten uns auf alle Szenarien vor, um jederzeit – auch im Falle eines erneuten Lockdowns und weiterer Einschränkungen aufgrund von Gasknappheit - den Lehrbetrieb aufrechterhalten zu können. Hierbei können die niedersächsischen Hochschulen auf einen inzwischen großen Erfahrungsschatz zurückgreifen, der aus den bereits zurückliegenden „Corona-Semestern“ gewonnen werden konnte. Die niedersächsische Digitalisierungsoffensive, die durch die Gründung und den Aufbau der gemeinsamen Dachinitiative „Hochschule.digital Niedersachsen“ bereits erfolgreich vorangetrieben werden konnte, ist nur ein positives und ermutigendes Beispiel aus der Krise. Die digitalen Lehr- und Lernangebote werden beständig weiterentwickelt und die Lehre – auch nach Corona – bereichern. Von daher sehen die niedersächsischen Hochschulen auch die Chance, die in der Krise liegt, die Qualität der Lehre durch neue Formate und innovative Ideen weiter zu verbessern.

Das kommende Wintersemester wird demnach geprägt sein von einer Kombination aus Online-Lehrangeboten und Lehre vor Ort. Präsenzphasen sollen vor allem überall dort angeboten werden, wo es um soziale Interaktion, Reflexion und Diskussion geht, etwa in Seminaren oder Laborübungen. Wissensvermittlung in Vorlesungen mit vielen Teilnehmerinnen und Teilnehmern hingegen können, wenn es das pandemische Geschehen erforderlich macht, auch in zeitlich flexibel abrufbaren Angeboten auf gut implementierten Lernplattformen der Hochschulen verfügbar gemacht werden.

Die künstlerischen Hochschulen werden die in den bisherigen Corona-Semestern entwickelte gute Praxis fortsetzen: Studium und Lehre werden in Präsenz organisiert, wo immer das verantwortbar und z.B. im Bereich von Ensemble-, Chor- und Orchesterarbeit oder in Ateliers unverzichtbar ist.

Das Wintersemester 2022 findet sicherlich wieder unter erschwerten Bedingungen statt. Aber es gibt für uns Hochschulen keine Pause, denn eines lehren die aktuellen Krisen: ohne wissenschaftliche Forschung, ohne wissenschaftlich ausgebildetes Personal, ohne funktionierende wissenschaftliche Einrichtungen, gäbe es keine Antworten und Lösungen auf unsere drängendsten Fragestellungen.