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Die niedersächsischen Hochschulen setzen im bevorstehenden Wintersemester 2022/2023 auf Präsenz und appellieren an die Politik!

Die niedersächsischen Hochschulleitungen haben sich in ihrer gemeinsamen Sitzung am 26.09.2022 mit Nachdruck für eine Fortführung des Präsenzbetriebs im Wintersemester ausgesprochen und ihre bereits im Sommer veröffentlichte gemeinsame Position zur Planung und Durchführung des Wintersemesters bekräftigt. „An der gemeinsamen Grundrichtung habe sich nichts geändert“, hieß es im Plenum.

Die Kultusministerkonferenz (KMK) hat Anfang September in einer gemeinsamen Stellungnahme mit der Bundesnetzagentur bestätigt, dass die hochschulische Präsenzlehre - genauso wie der Präsenz Schulunterricht - oberste Priorität hat und die Hochschulen demzufolge gleichberechtigt mit den Schulen als „geschützte Kunden“ im Sinne des Energiewirtschaftsgesetzes zu behandeln sind. „Es ist ein gutes Zeichen, dass die Hochschulen bei der Politik in diesem Punkt Gehör finden und hochschulische Präsenz(lehre), anders als zu Beginn der Corona-Pandemie, damit frühzeitig und öffentlich als systemrelevant identifiziert wird“, so der Vorsitzende der LHK-Niedersachsen Prof. Joachim Schachtner.

Entsprechend planen die niedersächsischen Hochschulen das Wintersemester in Präsenz. „Der Kontakt von Lehrenden und Studierenden war und ist ein unverzichtbares Element unseres hochschulischen Lebens, und dies sollten wir durch – mit digitalen Lehrformaten angereicherte – Präsenzlehre selbst unter erschwerten Bedingungen belegen und bewahren.“ betont der Vorsitzende. Der Schutz der Gesundheit habe hierbei auch weiterhin oberste Priorität. Dies gelte auch und insbesondere für die psychosoziale Gesundheit der Studierenden, die nicht zuletzt durch den Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine und der damit verbundenen Einschränkungen und Ängste einmal mehr im Fokus steht.

Bereits jetzt ist absehbar, dass auch das kommende Semester unter erschwerten Bedingungen stattfindet und gezielte Maßnahmen erforderlich sind, die von einem „Normalbetrieb“ abweichen. Die Kultusministerkonferenz und auch das niedersächsische Wissenschaftsministerium fordern die Hochschulen, bei Beibehaltung des Präsenzbetriebs, konkret zu Einsparungen auf. Neben einer Absenkung der maximalen Raumtemperaturen in Büros und Veranstaltungsräumen auf ca. 19 Grad werden in allen Hochschulen weitere Maßnahmen geplant und sollen umgesetzt werden, um Energie einzusparen. Die Hochschulen sind hier über die LHK im ständigen Austausch.

Wir bereiten uns auf alle Szenarien vor, um jederzeit – im Falle weiterer Einschränkungen aufgrund von Gasknappheit, erhöhter Energiekosten und der Pandemie - den Lehrbetrieb aufrechterhalten zu können.“ erklärt Herr Prof. Schachtner. „Ein enormer Kraftakt für die Hochschulen, der nur gemeinsamen mit der Politik und entsprechender Unterstützung gemeistert werden kann“.

Es herrschte Einigkeit im Plenum, dass die Dringlichkeit, das Bildungs- und Wissenschaftssystem weiterzuentwickeln und damit in die Zukunft der Gesellschaft zu investieren, gerade in dieser Zeit eine zentrale Aufgabe der Politik in Niedersachsen sein müsse. Mit Blick auf den Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine, die Corona-Pandemie und gesellschaftliche Transformationsprozesse im Kontext von Globalisierung, Klimawandel, digitalem Wandel und Demokratieverständnis würde dies sehr deutlich und begreifbar. Bildung, Wissenschaft und die Künste sind das Fundament, auf dem die Zukunftsfähigkeit unserer demokratischen Gesellschaft und unsere Wirtschaftsstärke beruhen.

Grundvoraussetzung hierfür ist, dass das Land Niedersachsen die Hochschulen konstruktiv begleitet und unterstützt. „Hierzu gehört vor allem ein klares Commitment zur zukünftigen Finanzierung der Hochschulen. Die schwierige Haushaltssituation der Hochschulen bedingt durch zu geringe und flexibilisierte Grundbudgets und fehlende Mittel für klimagerechte Sanierungen, Modernisierungen und notwendige Bestandserweiterungen sind ein dringendst zu lösendes Problem.“ appelliert der LHK-Vorsitzende.