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„Seien Sie mutig!“: Parlamentarischer Abend der LHK

Am Mittwoch, 10.11.2021, veranstaltete die LandesHochschulKonferenz Niedersachsen (LHK) auch in diesem Jahr wieder einen Parlamentarischen Abend. Viele namenhafte Vertreter*innen aus Niedersachsens Politik, Wissenschaft, Wirtschaft sowie von Verbänden und Stiftungen sind der Einladung der LHK gefolgt und trafen sich unter den gebotenen Regeln der Pandemie in den Räumen des Restaurants „Leineschloss“ im Niedersächsischen Landtag.

Die Landtagspräsidentin Frau Dr. Gabriele Andretta, die durch ihr Grußwort ihre tiefe Verbundenheit mit der Wissenschaft und den Hochschulen des Landes erneut zum Ausdruck gebracht hat, betonte noch einmal die zentrale Bedeutung der Wissenschaft, insbesondere in Krisenzeiten. Insbesondere die Wissenschaft habe u.a. mit der schnellen Entwicklung von hochwirksamen Impfstoffen sehr eindrücklich gezeigt, wozu sie in der Lage ist. Sie versicherte, dass sich die Politik der Verantwortung für die Zukunftsfähigkeit der niedersächsischen Hochschulen sehr bewusst sei.

Neben dem Niedersächsischen Minister für Wissenschaft und Kultur, Björn Thümler, und den Präsidentinnen und Präsidenten der niedersächsischen Hochschulen zählten zahlreiche Landtagsabgeordnete zu den interessierten Gästen des Abends. Wissenschaftsminister Björn Thümler ging in seinem Grußwort auf die zukünftigen Herausforderungen in der Hochschulpolitik ein und sicherte den Hochschulen ebenfalls die größtmögliche Unterstützung zu. Zur großen Erleichterung der anwesenden Hochschulleitungen kündigte er an, dass die Tarifsteigerungen im neuen Landeshaushalt sowohl im Jahr 2022 als auch 2023 abgebildet seien und somit auch weiterhin vom Land übernommen würden. Eine weitere positive Nachricht hätte er für die Hochschulen für Angewandte Wissenschaften. Auch das so genannte „Fachhochschulentwicklungsprogramm“ (FEP) würde weiterfinanziert, was ebenfalls zeige, dass den Hochschulen ein zentraler Stellenwert eingeräumt würde.

Der LHK-Vorsitzende, Prof. Dr. Joachim Schachtner, Präsident der Technischen Universität Clausthal, eröffnete seine Ansprache mit einem Zitat von John F. Kennedy „Das Wort Krise setzt sich im Chinesischen aus zwei Schriftzeichen zusammen: das eine bedeutet Gefahr und das andere Gelegenheit“. Die Pandemie habe vieles gezeigt – neben der akuten Gefahr für Leib und Leben, wie verwundbar unsere Gesellschaft, eben auch unsere Demokratie sei; habe sie neben vielen Schwachpunkten aber auch deutlich gemacht, zu welchen Leistungen die Gesellschaft und insbesondere auch die Wissenschaft fähig sind, so der Vorsitzende. Weiter ging er auf die zunehmend schwierige Finanzsituation der niedersächsischen Hochschulen ein, die sich inzwischen deutlich auf die Wettbewerbsfähigkeit, auch das Landes Niedersachsen, auswirke und forderte die Verantwortlichen zur Kursänderung und Verantwortungsübernahme auf. Zum Schluss appellierte er an die Gäste „zeigen Sie weiter Mut für die Wissenschaft und ihre wichtige Zukunftsrolle einzustehen“ und bedankte sich ausdrücklich für den guten und kontinuierlichen Austausch mit den Abgeordneten und dem MWK.

Der Generalsekretär der VolkswagenStiftung, Herr Dr. Georg Schütte, ging in seinem anschließenden Impulsvortrag vergleichend auf die Strategien anderer Bundesländer ein und gab den Abgeordneten fünf Botschaften mit auf dem Weg: „Seien Sie mutig!“ Er appellierte an die geladenen Gäste, aktiv und selbstbewusst dazu beizutragen, dass sich etwas verändert, und dass trotz oder gerade in Krisenzeiten investiert werden müsse. Mit Blick auf die mitunter dramatischen baulichen Zustände an den Hochschulen mahnte er an, dass die Hochschulinfrastruktur nicht verkommen dürfe. Die Hochschulen benötigten dringend ein Investitionsprogramm, was zudem bereits seit 2017 von der Landesregierung in Aussicht gestellt wurde. Mit seiner dritten Botschaft „Gewähren Sie Freiräume!“ unterstrich er noch einmal die Hochschulautonomie, die für den Erfolg der Hochschulen unerlässlich sei. Experimentierklauseln, wie beispielsweise zur Gewinnung von exzellenten Wissenschaftler*innen, seien für die Konkurrenzfähigkeit wichtig. Mit der vierten Botschaft „Denken Sie Politikfeld übergreifend“ ermutigte er die Parlamentarier über die jeweiligen Ressorts hinwegzudenken und mit gutem Beispiel für die Gesellschaft voranzugehen. Mit der Aufforderung „Bitte sprechen Sie miteinander“ und begeistern Sie ihre Kolleg*innen für die Wissenschaft und für die Hochschulen, schloss der Generalsekretär seinen Beitrag und offiziellen Teil des Abends, der mit großer Zustimmung aufgenommen wurde.

Es schloss sich ein intensiver und angeregter Meinungsaustausch bis in die späten Abendstunden an.