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„Wir müssen schlanker, schneller und effizienter werden!“ - Hochschulbau in Niedersachsen im Fokus des Parlamentarischen Abends der LHK

(v.l.) Falko Mohrs (Wissenschaftsminister), Prof. Dr. Susanne Menzel-Riedl (LHK-Vorsitzende), Gerald Heere (Finanzminister)

Am gestrigen Donnerstag lud die LandesHochschulKonferenz Niedersachsen (LHK) auch in diesem Jahr zu einem Parlamentarischen Abend zum Thema „Hochschulbau in Niedersachsen“ ein. Neben dem Niedersächsischen Minister für Wissenschaft und Kultur, Falko Mohrs, den Präsidentinnen und Präsidenten der niedersächsischen Hochschulen, Vertretern aus Wirtschaft, Verbänden und Gesellschaft, die zahlreich erschienenen Abgeordneten aller im Niedersächsischen Landtag vertretenden Fraktionen zählte in diesem Jahr Finanzminister Gerald Heere zu den prominenten Gästen des Abends. Die Veranstaltung war auch in diesem Jahr ausgebucht.

Landtagsvizepräsidentin Meta Janssen-Kucz, die den Parlamentarischen Abend eröffnete, hob in ihrem Grußwort die zentrale Bedeutung von demokratischen Strukturen und Wissenschaftsfreiheit hervor. Die Hochschulen, die Einrichtungen der Demokratie par excellence seien, die Freiheit und Anerkennung der Wissenschaft und ihren Erkenntnissen seien die Grundpfeiler der Gesellschaft und müssten klar verteidigt werden.

Wissenschaftsminister Falko Mohrs bedankte sich für die einleitenden klaren Worte und das klare Bekenntnis zu einer freiheitlichen Demokratie. Er freue sich bereits seit längerem sehr auf den heutigen Abend, der nicht zuletzt durch die Zusage seines Amtskollegen Minister Heere eine weitere Aufwertung erfahren habe. Der Parlamentarische Abend der LHK zeichne sich durch klare und prägnante Botschaften aus, die zu einer klaren Umsetzung führen. Diese Kommunikation gelte es auch zukünftig beizubehalten. Im Folgenden ging er auf die Sonderdividende des Porsche-Börsengangs und die bereits veröffentlichten Ausschreibungen der entsprechenden Agenda „zukunft.niedersachsen“ ein. Mit diesem Programm würden Impulse gesetzt, die nur mit gut und stabil aufgestellten Hochschulen umgesetzt werden können, so Minister Mohrs.

Die LHK-Vorsitzende Prof. Dr. Susanne Menzel-Riedl begrüßte die zahlreichen Gäste. Das große und stetig wachsende Interesse an der heutigen Veranstaltung spreche für sich und zeige, dass eine enge Verbindung und Austausch mit der Wissenschaft auch von Politik, Wirtschaft und Gesellschafft gewünscht und erforderlich sei. Sie freue sich, dass die Strategie der LHK, die zentralen Botschaften der Hochschulen punktgenau zu adressieren, aufginge und ein offener Austausch und Diskurs entstanden sei.

Seit dem letzten Parlamentarischen Abend, im Frühjahr 2023, habe sich erfreulicherweise einiges verändert. Im Hochschulentwicklungsvertrag konnten viele Punkte der Hochschulen umgesetzt werden, was eine gute Nachricht sei. Dies gelte auch für die Sonderdividende, mit der die Hochschulen nun in der Lage seien, zahlreiche Projekte umzusetzen. Allerdings dürften diese Mittel nicht gegen die Hochschulen verwendet werden. Die LHK-Vorsitzende weist eindringlich auf die Befristung dieser Mittel hin. Grundfinanzierung, Besoldung und Hochschulbau seien weiterhin dringende Themen, die auch weiterhin adressiert werden müssten. Hier sei ein guter Plan erforderlich, den die Hochschulen mit Augenmaß gerne mit ausgestalten möchten.

Es folgte eine humorvolle Videopräsentation zum Sanierungsstau in den Hochschulen, der die geladenen Gäste mit einem Augenzwinkern aber auch einem ernsten Blick hinter die Kulissen der Hochschulen geführt hat. Frau Menzel-Riedl betonte nach dem Clip, dass die Thematik nicht erst seit gestern aktuell und bekannt sei. Wichtig sei es aber, fortlaufend auf die ungelösten Probleme hinzuweisen und gemeinsam einen Plan zu entwickeln.

In einer anschließenden Podiumsdiskussion, an der die beiden Landesminister selbstverständlich und engagiert teilnahmen, befragte die LHK-Vorsitzende Herrn Heere und Herrn Mohrs zu den Problemen im Hochschulbau aus ihrer Sicht. Beide Minister waren sich einig, dass neben der finanziellen Herausforderung auch der Fachkräftemangel ein zentrales Problem in Niedersachsen darstelle. Viele offenen Stellen könnten nicht besetzt werden, so Minister Heere. Hier sei es dringend erforderlich, eine Lösung zu finden. Minister Mohrs bestätigte, dass eine schnellere und agile Bauplanung und Umsetzung neben der finanziellen Frage entscheidend seien. Die Prozesse müssten deutlich vereinfacht werden. Aber man müsse auch realistisch bleiben, da etwaige Veränderungen Zeit benötigten. Die bereits im Koalitionsvertrag benannten großen Projekte, die Gründung einer Landesliegenschaftsgesellschaft, eine Optimierung des Staatlichen Baumanagement und eine Digitalisierung im Baubereich seien die zentralen Schlüssel für den nächsten Schritt. Defizite aus 30, 40 Jahren könnten nicht spontan und auf einmal gelöst werden.

Frau Menzel-Riedl endet mit dem Wunsch, die sehr gute Zusammenarbeit auch zukünftig fortzusetzen.  Es schloss sich ein intensiver und angeregter Meinungsaustausch bei hervorragender Stimmung bis tief in die Abendstunden im Restaurant Leineschloss in Hannover an.